Lautstarker und bunter Protest gegen Neonazis in Hamm

Mehr als 1000 Menschen demonstrierten am 3. Oktober in Hamm gegen „rechtes Gedankengut, vom Stadtrat bis zum Stammtisch“. Damit richtete man sich konkret gegen eine von Neonazis für diesen Tag angemeldete Demonstration. Diese startete, dank einer Blockade des Hammer Hauptbahnhofs, mit Verspätung und mit geringer Teilnehmerzahl. Mehrfach gelangte die antifaschistische Gegendemo in Hör- und Rufreichweite der Neonazis und brachte ihren Protest lautstark zum Ausdruck.

Mehr als 1000 Menschen demonstrierten am 3. Oktober in Hamm gegen „rechtes Gedankengut, vom Stadtrat bis zum Stammtisch“. Damit richtete man sich konkret gegen eine von Neonazis für diesen Tag angemeldete Demonstration. Diese startete, dank dreier Blockaden im Hammer Hauptbahnhof, mit Verspätung und mit geringer Teilnehmerzahl. Mehrfach gelangte die antifaschistische Gegendemo in Hör- und Rufreichweite der Neonazis und brachte ihren Protest lautstark zum Ausdruck. Aufgerufen hatten das Hammer Jugendbündnis “Haekelclub590”, Parteien und Gewerkschaften.

Kathrin Vogler begleitete die Demonstration und die Blockade-Aktionen als parlamentarische Beobachterin im Sinne einer teilnehmenden Beobachtung: „Die friedlichen Blockaden im Hammer Hauptbahnhof, die ausschließlich die Rechten behinderten, sind ein Erfolg der beteiligten antifaschistischen Gruppierungen“, kommentierte Kathrin Vogler. Angesichts der mehrfachen Ankündigung einer Räumung des Bahnhofstunnels durch die Polizei entschieden sich die Blockierer schließlich zur Beendigung ihrer Aktion und schlossen sich dem Demonstrationszug auf dem Willy-Brandt-Platz an. Vogler weiter: „Die Botschaft von Blockade und Gegendemo ist klar: Hamm ist kein ruhiges Hinterland für geschichtsrevisionistisches Gedankengut und menschenverachtende Ideologie!“  

Trotz groß angelegter Mobilisierungsversuche konnten die Neonazis der Partei „Die Rechte“ lediglich 150 Personen nach Hamm lotsen. Dabei erhielt die Partei, deren vorderste Reihe aus Personen der mittlerweile verbotenen Kameradschaft Hamm besteht, maßgebliche Unterstützung aus Dortmund. Deren großes Interesse deuteten viele als Zeichen dafür, dass die Hammer Demonstration als Ersatzveranstaltung für die Dortmunder Aufmärsche aufgebaut werden sollte. Dort sah sich „Die Rechte“, deren Aktive sich ebenfalls aus einer verbotenen Kameradschaft rekrutieren, mit immer breiteren Protesten konfrontiert.  

 

Angesichts der von Jahr zu Jahr sinkenden Teilnehmerzahlen für „Die Rechte“ und des zeitgleich immer lauter artikulierte Widerstands sagte Kathrin Vogler abschließend: „Der Tag hat deutlich gezeigt: Der Versuch der Neonazis in Hamm Fuß zu fassen ist kläglich gescheitert, Hamm bleibt bunt.“