Hochpreis-Medikamente ohne Zusatznutzen stellen große Gefahr für Krankenkassenfinanzierung dar

Pressemitteilung Kathrin Vogler, MdB

„Der Gerinnungshemmer Xarelto® ist 20 mal teurer als Marcumar-Nachahmer, aber meist ohne Zusatznutzen. In nur 6 Jahren haben sich die Kosten der gesetzlichen Krankenkassen für dieses Medikament verzehnfacht. Für die Bundesregierung sind diese alarmierenden Zahlen jedoch kein Grund zum Handeln. Verantwortungsvolle Gesundheitspolitik sieht anders aus, die Bundesregierung darf nicht weiter tatenlos zuschauen. Schließlich müssen die Versicherten die Mehrausgaben der Krankenkassen per Zusatzbeitrag alleine schultern.“

„Der Gerinnungshemmer Xarelto® ist 20 mal teurer als Marcumar-Nachahmer, aber meist ohne Zusatznutzen. In nur 6 Jahren haben sich die Kosten der gesetzlichen Krankenkassen für dieses Medikament verzehnfacht. Für die Bundesregierung sind diese alarmierenden Zahlen jedoch kein Grund zum Handeln. Verantwortungsvolle Gesundheitspolitik sieht anders aus, die Bundesregierung darf nicht weiter tatenlos zuschauen. Schließlich müssen die Versicherten die Mehrausgaben der Krankenkassen per Zusatzbeitrag alleine schultern.“ kommentiert Kathrin Vogler, Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte der Linksfraktion im Bundestag, die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der LINKEN. Vogler weiter:

„Die Antwort der Bundesregierung beunruhigt sehr: Denn seit 2011 betragen die jährlichen Preissprünge durchschnittlich 200 Mio. Euro. So kann schon im kommenden Jahr die Milliarden-Grenze allein für dieses eine Medikament durchbrochen werden, obwohl es weit preisgünstigere Alternativen gibt. Mit herkömmlichen Gerinnungshemmern, die in den meisten Fällen nicht schlechter wirken und zudem mehr Sicherheit für die Patienten bieten, wäre die gleiche Zahl an Patienten mit nur 50 Mio. Euro zu behandeln.

Neben der Finanzierbarkeit geht es auch um ungeklärte Fragen beim Risikoprofil dieses Medikaments. Auch hier entzieht sich die Bundesregierung mit dem Hinweis auf ältere Zulassungsstudien und ignoriert warnende Hinweise von führenden Arzneimittelexperten. Auf das massive Marketing der Herstellerfirma fallen viel zu viele Ärzte herein und reagieren mit steigenden Verordnungszahlen, doch die Bundesregierung erhebt auch hier keine Einwände. DIE LINKE fordert, endlich gegen aggressives Pharma-Marketing aktiv zu werden.“