e-Card zerstört vertrauliches Arzt-Patienten-Verhältnis

Silke Lüder (Ärztin, Aktionsbündnis Stoppt die e-Card“)

Silke Lüder, die Sprecherin des bundesweiten Aktionsbündnisses, dem auch viele Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen angehören, beklagt vor allem die hohen Kosten und die Gefährdung der Patientendaten. Sie räumte mit der weit verbreiteten Mär auf, dass die Speicherung von Notfalldaten wie der Blutgruppe auf der e-Card Leben retten könnte. Ebenfalls hält sie das angebliche Vermeiden unnötiger Doppeluntersuchungen für ein falsches Werbeargument. Ohnehin stehen die technische Voraussetzung (schnelle DSL-Leitungen) sowieso nicht überall zur Verfügung.

Die Ergebnisse vieler Tests mit der eGK waren niederschmetternd: Die Arbeit wurde nicht erleichtert, im Gegenteil. Die Test-Ärzte seien maximal desillusioniert. PatientInnen bräuchten ein vertrauliches Arzt-Patient-Verhältnis und Sicherheit, und dies nicht nur für die nächsten 3 Jahre. Aber eine längerfristige Perspektive hinsichtlich der Datensicherheit kann angesichts der schnellen technologischen Entwicklung niemand geben.