Was kommt bei Gesundheit & Pflege in 2016?

Auch im Jahr 2016 ändert sich einiges im Bereich der Gesundheit und der Pflege. Eine Übersicht mit den wichtigsten Änderungen finden sie hier:

Auch im Jahr 2016 ändert sich einiges im Bereich der Gesundheit und der Pflege. Eine Übersicht mit den wichtigsten Änderungen finden sie hier:

 

Krankenkassenbeiträge: Es wird deutlich teurer, aber nicht für die Arbeitgeber

Die allermeisten gesetzlich Versicherten werden höhere Zusatzbeiträge bezahlen müssen, manche sogar 1,5 Prozentpunkte mehr als die Arbeitgeber. Schuld sind CDU/CSU und SPD: Sie haben zum einen die hälftige Beteiligung der Arbeitgeber (Parität) abgeschafft, und zum anderen mit ihrer verfehlten Gesundheitspolitik dafür gesorgt, dass die Ausgaben der Krankenkassen davongaloppieren. So steigen z.B. die Arzneimittelausgaben jährlich zwischen 5 und 10 Prozent.

 

Pflege: zunächst für viele etwas mehr, doch später weniger

Zunächst werden viele, insbesondere Demenzkranke und pflegende Angehörige, mehr Leistungen erhalten. Doch spätestens in 2 Jahren werden besonders diejenigen mit niedrigen Pflegegraden schlechter gestellt sein als heute. Zudem schränkt die Bundesregierung gerade für die unteren Pflegegrade die Wahlfreiheit bei Heimpflege ein. Am Problem des Pflegefachkraftmangels ändert die Bundesregierung nichts.

 

Patientenberatung: Ende einer unabhängigen Beratung

Die bisherige „Unabhängige Patientenberatung Deutschland“(UPD), getragen von Patientenstellen, Sozialverbänden und Verbraucherzentralen, wird auf Druck der Krankenkassen und des Patientenbeauftragten der Bundesregierung abgewickelt. Unter dem gleichen Namen wird diese Beratung ab 2016 von einer Tochterfirma eines Callcenters fortgeführt, das auch für Krankenkassen und Pharmaindustrie seine Dienste anbietet. Hinter dem Callcenter steht eine Schweizer Investmentfirma.

 

Termin-Servicestellen: Facharzttermine nicht nur für Privatversicherte

Im neuen Jahr sollen die kassenärztlichen Vereinigungen dafür sorgen, dass auch für gesetzlich Versicherte spätestens binnen vier Wochen ein Facharzttermin zur Verfügung steht. DIE LINKE hat dies schon seit Jahren gefordert. Die Termin-Servicestellen werden allerdings nicht sofort ab 1. Januar starten können. Und dort, wo keine Fachärzte sind, kann auch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) nicht dafür sorgen, dass man einen Termin bekommt.

 

Elektronische Gesundheitskarte: Zwangsmaßnahmen der Bundesregierung

Die Bundesregierung setzt Daumenschrauben an: Wer ohne eCard zum Arzt geht, soll nur noch ein einziges Mal einen Versicherungsnachweis auf Papier erhalten. Danach droht denjenigen, die weiterhin nicht „mitwirken“ wollen, dass sie die Behandlung aus eigener Tasche bezahlen müssen. Aber auch mit erzwungener eCard in der Tasche: Der Widerstand gegen das Projekt geht weiter.

 

Hilfen für kranke Krankenhäuser? Weitgehend Fehlanzeige

Mit Abwrackprämien für Krankenhäuser sollen Krankenkassen demnächst die Zahl der Krankenhäuser und Klinikbetten reduzieren. Das mag zwar zu einer finanziellen Entlastung der Krankenkassen beitragen, aber die Versorgung muss sich am Bedarf der Bevölkerung ausrichten. Und das neue Pflegeförderprogramm wird jedem Krankenhaus im Schnitt gerade eine einzige neue Pflegekraft bescheren – noch nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein.