Patientendaten müssen in Patientenhand verbleiben!

Christoph Kranich (Gesundheitsexperte der Verbraucherzentrale Hamburg)

Christoph Kranich schildert seine Bedenken aus Patientensicht. Die Hauptkritik besteht nicht darin, dass es sich um eine „elektronische“ Karte handele, die wir jetzt schon haben, sondern dass damit eine zentrale Telematik-Infrastruktur geschaffen wird, über die demnächst sämtliche Krankheitsdaten ausgetauscht werden sollen und so in Gefahr geraten können. Gemeinsam mit Fachleuten z.B. aus der „Gesellschaft für Informatik“ lehnt Kranich eine Speicherung von Gesundheitsdaten im Internet energisch ab, befürwortet dagegen eine elektronische Speicherung auf einem Medium, dass in den Händen der PatientInnen verbleibt.

Von den Grünen würde gern angeführt, dass andere Anbieter zur Speicherung von Gesundheitsdaten noch weit gefährlicher seien. Diese Argumentation hält Kranich für abwegig: Vergleiche müssten nicht mit dem schlechtesten Mitbewerber, sondern mit einer besseren Alternative erfolgen, z. B. mit USB-Sticks in Händen der PatientInnen.

Der Hauptnutzen der Telematik-Infrastruktur soll jedoch aus den so genannten freiwilligen Anwendungen resultieren. Genau das muss skeptisch machen, meint Kranich, denn dort besteht das Hauptgefahrenpotential. Und aus „freiwillig“ kann schnell „Zwang“ werden, und sei es nur aus Gründen der Rentabilität. Davor warnt auch ein Unterstützer der e-Card, nämlich der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar.